Abrechnung

Ein Freitag Anfang November. Mit negativem SARS-CoV2-Test vom Vortag im Gepäck, warten 1252 km bis in die bayerische Landeshauptstadt. Da man 2/3 der Strecke zivilisiert mit max. 130 km/h dahin rollt, durchaus machbar. Da zwei Fahrer zur Verfügung stehen (Yannick hatte uns spontan 10 Tage besucht), sogar ganz entspannt.

Das Befahren der Autobahnstrecke Freiburg – Karlsruhe – Stuttgart – Augsburg – München ist einen Kommentar wert. Erkenntnis des Tages: Man fährt nicht rechts!
Die rechte Spur ist für LKW-Fahrer, bemitleidenswerte Wohnwagen-Schlepper oder sonstige Idioten. Wenn man mit einem PKW, der die Anforderungen der Masse, links fahren zu dürfen, erfüllt, trotzdem rechts fährt (weil z. B. alle Spuren frei sind), wird man mitleidig angegrinst. In der Mitte trifft man zwei Typen Autofahrer. Einmal diejenigen, die die linke Spur frei machen mussten, weil tatsächlich einer schneller war, zum anderen die, die da grundsätzlich fahren, auch wenn sie ganz alleine auf der Autobahn sind. Linke Spur. Um hier mitspielen zu dürfen, sind ein paar Bedingungen zu erfüllen: Durchschnittsgeschwindigkeit mindestens 200 km/h, exzessives Betätigen der Lichthupe angeboren, Abstand – Nein danke! Wer bremst, verliert.
Die linke Spur setzt sich zu Fünfteln aus Audi-, BMW-, Mercedes-, Porsche-Fahrzeugen und sonstigen Marken zusammen. Der aggressive Fahrstil lässt einen fassungslos zurück. Es wäre wirklich allerhöchste Zeit für Tempo 130.

Auch so ein Klinik-Aufenthalt geht zum Glück vorbei und als ich Donnerstag am frühen Nachmittag bei Caro und Peter in Krailling eingetrudelt bin, ging’s mir prima. Ich hatte für Rigatoni mit Speck, Fenchel, Sahne und Wermut eingekauft und abends auch gekocht. Aber dann … schlugen in der Nacht auf Freitag die schlimmsten Migräne-Kopfschmerzen zu, die ich jemals hatte. Im Endeffekt dauerten sie (ohne komplett zu verschwinden) bis Sonntag. Ob Föhn oder Nachwirkungen des Narkosemittels oder … oder alles zusammen, keine Ahnung. Statt Freitag, wie geplant, fuhr ich erst Sonntag Mittag ab und kam – mit Übernachtung südlich von Freiburg ganz kurz vor der Grenze – Montag Nachmittag endlich wieder zuhause an.