Kapitel 1. Sehenswertes. Übersicht und Spaziergänge

Machen wir uns nichts vor. Narbonne ist ein Dorf. Ein kleiner Ort ohne große Attraktionen. Aber ein sehr liebenswerter Ort. Davon abgesehen, dass Narbonne zu den 20 Städten des französischen Festlandes mit den meisten Sonnenstunden zählt, begeistert die rund 55.000 Einwohner zählende Kleinstadt mit ihrer allgegenwärtigen Unaufgeregtheit. Hektischer Verkehr mit dicken Staus, nervöse Geschäftsleute im Nadelstreifenanzug, Wichtigtuer in Luxusschlitten, überteuertes, mittelprächtiges Essen – Fehlanzeige. In Narbonne lebt man nicht, um zu arbeiten, man arbeitet, um zu leben. Und das Geld verschwindet nicht alle paar Jahre in einem neuen Auto, sondern wird bewusst in Austern, Entrecôte, Foie gras oder Rotwein investiert.

Office du tourisme

Immer gut zu wissen, wo das Fremdenverkehrsamt zu finden ist. Zentral gelegen, sehr freundliche und hilfsbereite Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Wer Narbonne mit dem Auto besucht, lässt dieses entweder etwas außerhalb stehen oder parkt ganz bewusst nicht weit vom Zentrum. Ich weiß, es gibt zentral das Parkhaus neben den Hallen, aber jedes etwas größere, deutsche Automobil verflucht man in engen Parkhaus-Kurven und auf knapp bemessenen Stellplätzen. Sehr viel bequemer ist es, La Citadine 1 und 2, die kostenlosen Citybusse zu bemühen. An zwei Parkplätzen, Parking Relais Carnot im Osten und Maraussan im Westen gibt es kostenlose Parkplätze und Unterbringungsmöglichkeiten für Fahrräder. La Citadine 2 fährt von 7:40 Uhr bis 19:20 Uhr alle 15 Minuten (außer sonn- und feiertags).

Übersicht Citadines

Wer mit dem Auto in die Stadt fährt, parkt meistens in einer kostenpflichtigen Zone. Tickets sind an Parksäulen zu lösen, wobei immer 30 Minuten/Tag frei sind, sowie das Parken zwischen 12:00 und 14:00 Uhr (da muss man schließlich essen) und ab 18:00 Uhr. In grünen Zonen darf man maximal 2 Stunden stehen bleiben, in gelben Zonen 5 Stunden. Die auf der Karte unten mit einem P markierten Parkplätze sind günstig gelegen, wenn auch nicht unbedingt für Bentley-Dimensionen gemacht. Es empfiehlt sich, immer Kleingeld griffbereit zu haben, da die Bezahlfunktion mit Karte gerne mal ausfällt. Außerdem sind die Terminals beliebte Stellen für Obdachlose (die einem freundlich helfen, falls man nicht weiter weiß und die man schon mit einem kleinen Obulus bedenken sollte).

Das Wichtigste zum Thema Parken

Es gibt natürlich auch Apps wie z. B. PrestoPark. Anmeldung und Bedienung sind jedoch etwas fummelig.

Mein Tipp: Parken Sie knapp außerhalb des „Wohngebiets“ (périmètre résidents) und erkunden Sie die Stadt zu Fuß. Sehr gut kann man u. a. östlich des Place Thérèse Léon Blum stehen bleiben (Rue Descartes, Rue Robespierre, etc.). Von hier sind es über den Place du Forum und die Rue Droite (schöne Shopping-Gasse, diverse Restaurants) nur 15 Minuten bis zur Kathedrale.

Wo auch immer Sie zu Fuß starten, der folgende Vorschlag führt Sie an den meisten sehenswerten Stellen des Zentrums von Narbonne vorbei. Das sind u. a.:

1   Place du Forum
Vom Forum Romanum ist nicht viel übrig geblieben …
2   Kapitolinische Wölfin
Eine Reproduktion der Lupa Capitolina, die Narbonne 1982 von der Stadt Rom geschenkt wurde.
3   Horreum romain
Eine unterirdische Galerie aus der Römerzeit.
4  Kathedrale Saint-Just-et-Saint-Pasteur / Palais des Archevèques
Die Kathedrale gehört mit 41 m Chorhöhe zu den höchsten Frankreichs.
Auf der Gartenterrasse wartet eine Riesen-Sitzbank auf die Selfie-Künstler.

5   Bischofspalast (Rathausplatz) / Via Domitia
162 Stufen führen auf die Aussichtsplatform des großen Turmes.
Teile der ersten Autobahn Frankreich-Spanien.
6   Pont des marchands (Händlerbrücke)
Eine der wenigen erhaltenen, bebauten Brücken.
7   Cours Mirabeau
Promenier-Viertel-Meile zwischen den Hallen und der Händlerbrücke
8   Les Halles de Narbonne
Ein Gläschen Wein, ein dickes Steak, Tapas, Fisch, Ente Pferd, Austern, Krustentiere, Käse, Obst, Gemüse, Süßigkeiten ..
9   Canal de la Robine
„Entspringt“ nördlich von Moussan aus der Aude, durchquert Narbonne und führt bis nach Port-la-Nouvelle.

Dieser link führt zur Seite von ambiente mediterran mit weiteren Tipps und tollen Fotos.

und etwas außerhalb:
Narbo Via
Das Museum vermittelt einen guten Eindruck von der Bedeutung Narbonnes zur Römerzeit

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