Die Franzosen trinken gerne Wein. Und zwar französischen Wein – oder noch genauer: Französischen Wein aus der Region. Jeder „Casino-„, „Intermarché-“ oder „Carrefour“-Supermarkt ist bestens sortiert, Wein im Versandhandel gibt es kaum. Kein Wunder – wenn man z. B. von Narbonne über „La Clape“ ans Meer fährt und bei jedem Erzeuger mit dem Hinweis „Ouvert“, „Dégustation“ Halt machen würde, käme man wahrscheinlich nie an … Da das Probieren und sofortige Einkaufen der Weine absolut unkompliziert funktioniert, ist es eine gute Methode, den eigenen Keller zu füllen. Als Beispiel für eine sehr angenehme kleine Weinprobe sei einer unserer Lieblingserzeuger, »Château Moyau« nahe Saint-Pierre-La-Mer genannt. Das ziemlich angeschlagene Gut ging vor gut 15 Jahren in neue Hände über und wurde in kurzer Zeit gekonnt renoviert und modernisiert. Inzwischen umfasst das Angebot sieben Rotweine, einen Weißen und einen Rosé. Der teuerste Rote namens „Hallucinant“ (58 Euro ab Weingut) hat es sogar auf die berühmte Weinkarte der „Sansibar“ auf Sylt geschafft. Von Winzer Antoine oder seiner Frau – immer in Begleitung von Schäferhündin Linda – herzlich empfangen, kann man mit Blick aufs Meer in Ruhe probieren (und wünscht sich manchmal einen größeren Kofferraum …)
Eine Bitte: Wer in Phasen hektischer Betriebsamkeit kommt (Ernte, Abfüllung, etc.), steht möglicherweise vor verschlossenen Türen. Dafür gibt es einen Aushang mit Telefonnummer, um jemanden vom Feld/aus dem Keller zu holen. Etwas Geduld schadet jetzt nicht! Im Gegensatz zu einem benachbarten (berühmten) Gut, wo man schon mal abserviert wird, versucht Moyau immer, sich um seine Besucher zu kümmern.